Der Normalweg von der Polinikhütte Schwierigkeit: T3+
Der Polinik ist für die Obervellacher der Berg schlechthin und viele von ihnen, die einmal oder mehrmals oben waren, sind auch stolz auf ihre Besteigung. Trotzdem ist der höchste Gipfel der Kreuzeckgruppe aus dem Mölltal nur an wenigen Stellen zu sehen, am besten wohl von der Fahrstraße von Obervellach hinauf nach Mallnitz. Wie die meisten anderen Kreuzeckberge versteckt sich der Polinik also ein wenig vor den Blicken aus dem Tal. Man muss hinauf zu ihm und ihn auf seinem kühnen Normalweg besteigen, dann wird klar, dass er der Wildeste und Schneidigste in der Kreuzeckgruppe ist.
Schon die eigens für ihn geschaffene Polinikhütte liegt 1200 Meter über dem Tal (allerdings lässt sich der Aufstieg mit dem PKW verkürzen). Von dort windet sich der Steig durch mehrere Kare, die nach oben zu immer rauer werden. Schließlich landet man in einem Schnee- und Schuttkar, das von allen Seiten von Felsen eingeschlossen ist. Tatsächlich wird es bald felsig, sogar einzelne Kletterstellen kommen vor. Am oberen Ende einer felsigen Rinne gelangt man schließlich auf den horizontalen Gipfelgrat, der luftig und spektakulär zum Kreuz am Gipfel zieht. Das hat Format und prägt sich jedem ein. So kam es, dass ich mich am 25. August 2021 mit weiteren Normalweggehern am Gipfel einfand. Mehrere von ihnen lobten den Berg und seinen Aufstieg - obwohl doch alle von den Wetterverhältnissen an diesem Tag enttäuscht waren. Fazit: Dieser Aufstieg fasziniert sogar bei Nebel!