Vom Lasörling-Normalweg auf die Türme des Verbindungsgrats zum
SO-Gipfel
Schwierigkeit: ZS-
Wie die Überschrift schon sagt, kann ich keinen vollständigen Bericht von der Besteigung des Lasörling-Südostgipfels (auch Kleiner Lasörling genannt) geben. Er war mir zu ausgesetzt und zu heikel, da bin ich nach etwa einem Drittel Wegstrecke wieder umgekehrt. Da ich es aber ernsthaft versucht habe und ich im Internet nur eine einzige nennenswerte Beschreibung dieser Tour gefunden habe, sind die Informationen und Bewertungen, die ich geben kann, vielleicht nützlich für andere Interessenten.
Den Südostgipfel (3055 m) besteigt man meines Wissens am leichtesten, indem man auf dem Lasörling-Normalweg bis zur Scharte am Gipfelgrat (circa 3030 m) aufsteigt. Genauer gesagt, zweigt man schon wenige Meter unterhalb der Scharte nach rechts ab, um über das Geröll eine zweite kleine Scharte zu erreichen, die bereits näher am Südostgipfel liegt. So spart man sich etwas Gratkletterei.
Ich beschreibe zunächst die Kletterei auf der Gratschneide, soweit ich sie kenne:
Von der kleinen Scharte steigt man in recht festem Fels und noch wenig ausgesetzt auf den ersten Gratturm (1. Grad, maximal 1+). Dieser ist der erste von drei Grattürmen, die die Verbindung zum eigentlichen Gipfelaufbau des Südostgipfels herstellen.
Vom ersten Turm muss man den scharfen Grat sehr ausgesetzt im 2. Grad abklettern (recht fester Fels), um die Scharte vor dem zweiten Gratturm zu erreichen. Ich erinnere mich sogar an eine kurze Reitgratstelle (2. Grad).
In der Scharte zwischen 1. und 2. Turm angekommen, sieht der zweite Turm aus wie ein Igel: Die Schiefertafeln ragen als Dächer aus dem Grat heraus und bilden das nächste Hindernis im 2. Grad. Beim Aufstieg merkt man, dass einige der Schiefertafeln lose sind.
Auf dem Gipfel des 2. Turms geht man weiter in südöstlicher Richtung und kommt an einen Steilabbruch: Den ausgesetzten Abstieg in die Scharte zwischen 2. und 3. Turm (wahrscheinlich im 2. Grad) habe ich nicht mehr versucht. Stattdessen bin ich am Grat zurückgeklettert und am Normalweg zur Lasörlinghütte abgestiegen.
Alternativ kann man den 1. Turm auf der Nordostseite umgehen:
In den Flanken des 1. Gratturms habe ich auf dem Hinweg nach einer leichteren Alternative gesucht zum scharfen Grat, der in die Scharte vor dem 2. Turm führt. Tatsächlich ist es möglich den ersten Turm auf der Nordostseite zu umgehen. Die Bänder und Stufen dort waren aber sehr brüchig und es gab oft nur losen Fels zum Festhalten. Auch dort befindet man sich im "Absturzgelände".
Deshalb empfehle ich auf der Gratlinie zu bleiben und luftig in die Scharte zwischen 1. Turm und 2. Turm abzuklettern.
Auch die erwähnte andere Beschreibung im Internet, die allerdings in umgekehrter Richtung erfolgte, rät zu einem Überklettern der Grattürme. Die Ausgesetztheit am Grat und die zumindest stellenweise heikle Felsbeschaffenheit lassen aber Seilsicherung geraten scheinen. Zumindest auf dem Niveau, auf dem ich solche Grate klettere.
Wie es nach dem 2. Turm weitergeht, kann ich nicht mit Sicherheit sagen. Statt Vermutungen anzustellen, zeige ich euch noch weitere Fotos vom Verbindungsgrat zwischen Hauptgipfel und Südostgipfel: