Normalweg von der Lasörlinghütte
Der Lasörling ist der auffallendste und schönstgeformte Berg der Lasörlinggruppe. Das ist er jedenfalls meiner Meinung nach. Weil die Geografen ihn wahrscheinlich auch so wahrgenommen haben, wurde die ganze Berggruppe nach ihm benannt. Im Gegensatz zu den tatsächlich höchsten Bergen der Lasörlinggruppe – Keeseck 3173 m, Alplesspitze 3149 m, Totenkarspitze 3133 m und Panargenspitze 3117 m – versteckt er sich auch nicht im abgelegenen Panargenkamm, einer Unterabteilung der Lasörlinggruppe, sondern positioniert sich gut sichtbar in der Mitte der Gruppe. Nach Nordwesten als ungewöhnlich steiles, überragendes Horn, nach Osten und Nordosten hingegen als doppelgipfliges, hohes Felsmassiv.
Hier beschreibe ich den Normalweg auf den Hauptgipfel des Lasörling (3098 m) von der Lasörlinghütte, an anderer Stelle meinen nicht erfolgreichen Versuch am nur wenig niedrigeren Südostgipfel (Kleiner Lasörling, 3055 m). Mein Aufstieg am 10 Juli 2023 bestätigte die in der neueren Literatur (z.B. Hirtlreiter: Osttirol Nord, Rother Wanderführer 10. vollständig überarbeitete Auflage, 2021) gegebene Richtigstellung, dass der Lasörling nichts für reine Wanderer ist, sondern nur für Bergsteiger sowie für Bergwanderer mit hochalpinen Fähigkeiten. Absolute Trittsicherheit, Gewandtheit, ausdauerndes konzentriertes Gehen und etwas Schwindelfreiheit werden gebraucht, nicht nur am etwas schwierigeren Aufstiegsweg von der Lasnitzenhütte (1887 m), sondern auch auf der leichtesten Route von der Lasörlinghütte (2296 m).