Lasörling (3098 m)
Normalweg von der Lasörlinghütte
Schwierigkeit: T3+
Bewertung: T3+
Anspruchsvolle Bergwanderung, die auf den letzten 300 Höhenmetern steil und mühsam ist und hochalpinen Anstrich hat. Im oberen Teil auch kurze Stellen 1. Grades an Felsschrofen und am etwas ausgesetzten Schlussgrat. Absolute Trittsicherheit, etwas Schwindelfreiheit und konzentriertes Gehen sind erforderlich. Nicht zuletzt, um keine Steine loszutreten, die tieferstehenden Personen gefährlich werden könnten. Durchgehend rot-weiß markiert.
Ausrüstung: Normale Bergwanderausrüstung, ein oder zwei Wanderstöcke. Bei starkem Besucherandrang eventuell ein Helm.
Routenverlauf: Lasörlinghütte – Glauret – Scharte über'm Lasnitzental - Gipfelscharte - Lasörling – Abstieg zur Lasörlinghütte auf gleicher Route
Höhenunterschiede: 800 Höhenmeter in Auf- und Abstieg
Gehzeiten: 4:45 Std. (2:45 Std. im Aufstieg, 2:00 Std. im Abstieg).
Anfahrt mit dem PKW: Vom Pinzgau durch den Felbertauerntunnel bis Matrei in Osttirol. Bis hierhin auch von Lienz durch das Iseltal. Von Matrei in das Virgental bis Virgen (1194 m), dort noch vor der Kirche links ab in Richtung Welzelach und bis zum Parkplatz (1150 m) im Ortsteil Rain.
Anfahrt mit Bussen: Mit der Postbuslinie 951 von Lienz über Matrei in Osttirol und durch das Virgental bis nach Virgen (1194 m). Oder von Kitzbühel mit der Postbuslinie 950X über Mittersill (Pinzgau) bis Matrei i. O., dort Anschluss an die Linie 951 nach Virgen. Ab Virgen Ortsmitte zu Fuß weiter auf der Fahrstraße nach Welzelach, auf der man nach 2,5 Kilometern den Parkplatz in Rain (1150 m) erreicht.
Ausgangspunkt: Lasörlinghütte (2296 m); Privathütte; Tel. +43 / 664 / 1015440 oder 664 / 1214045; E-Mail: Benderheidi@aol.com.
Zu erreichen vom Parkplatz Rain (1150 m) im Virgental durch das Mullitztal in 3:30 Std. Gehzeit.
Oder von Virgen mit dem Taxi zur Wetterkreuzhütte (Voranmeldung bei Thomas Tschoner +43/4874/5227 und +43/650/5457402) und über Zupalseehütte und Merschenhöhe in 4:45 Std..
Oder vom Defereggental mit Taxi (Herr Blassnig +43/4872/5361) zur Speikbodenhütte und über Gritzer Seen und Virgentörl/Mullitztörl in 3:45 Std..
Der Wegverlauf: Vor der Lasörlinghütte (2296 m) folgt man dem Wegschild und dem markierten Weg Nr. 90 in Richtung Lasörling sowie in Richtung Neue Reichenberger Hütte, die die nächste Station am Lasörling-Höhenweg bildet. Über eine Stunde lang wird nun das Glauret, ein großes und eindrucksvolles Kar mit Bergbaugeschichte, durchquert, bis man zum Fuß der Lasörling-Südflanke gelangt. Im Glauret stößt man nach einer Viertelstunde auf den Rechtsabzweig des Weges zum Berger Törl und zur Bergerseehütte. Wir bleiben links, wo der Steig in der Nähe der linksseitigen Bergkette um die Steingrubenhöhe (2895 m) langsam höher führt. Nach einer guten Dreiviertelstunde kommt man zum zweiten Abzweig (circa 2620 m): Der Lasörling-Höhenweg zweigt links ab und windet sich die gut sichtbare Schuttrinne zum Glauretschartl und zum Prägrater Törl (2853 m) hinauf. Wir hingegen folgen den Markierungen nach rechts und steuern auf die noch längere und steilere Rinne des Lasörlings zu. Der Gipfel ist aus dieser Perspektive an seiner Pyramidenform zu erkennen und steht in einer Kette aus scheinbar gleichhohen Gipfeln links.
Über Felsblöcke und -platten kommen wir an den Fuß der respektablen Schutthalde. Die Serpentinen des Schuttsteigs reduzieren zum Glück die Steilheit des Aufstiegs, mühsam wird es auf jeden Fall. Auf etwa 2860 Metern Höhe freut man sich dann, dass die Markierungen die Schuttrinne nach links verlassen. In steilem Schrofengelände leiten sie über Bänder und leichte Stufen stets dort hinauf, wo es das leichteste Durchkommen gibt. An wenigstens einer Stelle im 1. Grad braucht man bereits die Hände fürs Gleichgewicht. In circa 2970 Metern Höhe erreichen wir dann eine wilde Scharte mit Blick ins Lasnitzental. Hier mündet von links der schwierigere Aufstieg von der Lasnitzenhütte ein, während uns ein Wegschild nach rechts zum Lasörling weist. Den Markierungen folgend queren wir nach einer Stelle im 1. Grad nach rechts und kommen mit geringem Aufstieg in die Gipfelscharte (circa 3030 m) zwischen dem nahen Hauptgipfel des Lasörling (3098 m) links und dem weiter entfernten Südostgipfel (3055 m) rechts. Die letzten siebzig Höhenmeter zum Hauptgipfel verlaufen am Südostgrat. Dort halten wir uns zunächst tendenziell rechts, also auf der Nordostseite. Im weiteren Verlauf kommen wir über eine Stelle im 1. Schwierigkeitsgrad auf den nicht mehr breiten und vor allem nach links abschüssigen Grat. Die Blöcke sind fest und die kurze Kraxelei erreicht kaum den ersten Grad, doch nur mit Erfahrung und etwas Schwindelfreiheit wird man die leichte Ausgesetztheit auch wirklich genießen. Das Panorama vom allseits überragenden Gipfel ist außerordentlich schön.
Der Abstieg verläuft auf derselben Route.
© Ulrich Clashausen