Ankogel (3250 m)
Von der Ankogelbahn über den Normalweg
Schwierigkeit: T4
Bewertung: T4
Bei vollständiger Ausaperung und trockenem Fels ist die Gipfeltour auf den Ankogel eine „Alpinwanderung“, die wenige Stellen im unteren 1. Grad aufweist und im steilen Blockschutt der Gipfelzone absolute Trittsicherheit und etwas Schwindelfreiheit verlangt. Bei viel Altschnee zu Sommerbeginn oder nach starken Neuschneefällen hat der Ankogel-Normalweg dagegen Hochtourencharakter und man braucht Erfahrung im Umgang mit steilem Firn. Durchgängig farbig markiert.
Ausrüstung: Eispickel bei Schneelage (zum Beispiel im Frühsommer).
Routenverlauf: Bergstation Ankogelbahn – Radeckscharte – „Kleiner Ankogel“ –Südgrat – Ankogel – Rückkehr zur Bergstation auf demselben Weg.
Höhenunterschiede: 770 Höhenmeter in Auf- und Abstieg.
Gehzeiten: 4:45 Std. (2:30 Std. im Aufstieg, 2:15 Std. im Abstieg).
Anfahrt: Mit dem PKW oder mit der Kärnten Bus Linie 5114 von Obervellach im Mölltal über Mallnitz (1191 m) zur Talstation der Ankogelbahn (1275 m). Mit der zweistufigen Ankogelbahn bis hinauf zur Bergstation (2630 m). Die Betriebszeiten im Jahr 2019 waren von 8:30 bis 16:30 Uhr.
Die Buslinie 5114 wird von den HPV Herbert Peitler Verkehrsbetrieben gefahren.
Ausgangspunkt: Bergstation der Ankogelbahn (2630 m).
Unterkunft: Hannoverhaus (2565 m); DAV Hannover; Tel. 0043 / 4784 / 21345. Zu erreichen von der Bergstation der Ankogelbahn in 10 Minuten. Ohne Liftbenutzung braucht man von der Talstation der Ankogelbahn (1275 m) etwa 4:00 Std..
Der Wegverlauf: Von der Bergstation der Ankogelbahn (2630 m) folgt man dem zur Osnabrücker Hütte führenden Goslarer Weg (Nr. 502) in leichtem Abstieg nach Osten. Wer vom Hannoverhaus auf dem Etschlsattel (2565 m) startet, mündet nach einigen Minuten in diesen Weg ein. Nach einer Viertelstunde kommt man am tief reichenden Felssporn der Grauleitenwand vorbei. Wenig später stoßen wir auf den Abzweig des Ankogel-Normalwegs (2583 m; Hinweisschild). Die mit der Nummer 520 bezifferte Route ist bis zum Gipfel rot-weiß markiert. Gut zu sehen ist von hier bereits die südliche Schulter des Ankogels der sogenannte „Kleine Ankogel“. Links (westlich) von ihm bildet die breite Radeckscharte das nächste Etappenziel unseres Aufstiegs. Über Blöcke und Schutt eines Moränenrückens rechts oder über die kleinen Firnfelder des spaltenlosen Lassacher Kees links wird die Radeckscharte (2872 m) in angenehmem Aufstieg erreicht.
Der Westnordwestrücken des Kleinen Ankogels, der in der breiten Scharte ansetzt, ist steil, aber nicht schwierig. Entlang der ins Anlauftal abfallenden Steilhänge steigt man auf ihm höher bis zum Kleinen Ankogel (3096 m). Die restlichen 150 Höhenmeter zeigen sich von dort als ziemlich abschüssiges Teilstück, auch wenn sie kaum Kletterei verlangen. Der Ankogel-Südgrat beginnt mit senkrechten Abstürzen, die rechts (östlich) umgangen werden (kurze Stellen im unteren 1. Grad). Im Frühsommerschnee können anspruchsvolle Stellen dabei sein: Der Ankogel ist nur etwas für absolut Trittsichere! Die Wegzeichen setzen ihren Kurs in der Ostflanke auch auf den letzten 70 Höhenmetern fort. Wer weniger Steispuren im Schutt verfolgen und etwas öfter Hand an den Fels legen möchte, kann auch direkt auf dem Südgrat weiterklettern (Stellen im 1. Grad). Bald sind das Gipfelkreuz und wenig später auch der höchste Punkt des Ankogels (3250 m) erreicht.
© Ulrich Clashausen