Über den Höllenkragen, den Wilden See und das Rauhtaljoch (2808 m) zur Brixner Hütte Schwierigkeit: T3+
Der Pfunderer Höhenweg durchquert das große Südtiroler Vorgebirge der Zillertaler Alpen: die Pfunderer Berge. Trotz einiger formschöner Dreitausender - Wilde Kreuzspitze (3135 m), Grabspitze (3059 m) und Wurmaulspitze (3022 m) – können sie mit dem Fels und Eis der „Zillertaler“ nicht mithalten. Ihre sanftere Erscheinung täuscht aber vielleicht etwas. Nicht wenige Pfunderer Gipfel sind einsam und weglos, wahrscheinlich bieten sie mehr Abenteuer und Abgeschiedenheit, als man zuerst glauben möchte. Bei unserer Durchquerung blieb es allerdings bei zwei leichteren Gipfelbesteigungen, den markierten Steigen auf den Höllenkragen und die Wurmaulspitze.
Von Sterzing ausgehend, windet sich der Pfunderer Höhenweg durch eine von Almen geprägte Bergwelt. Man überschreitet zahlreiche Scharten, erlebt stille Hochtäler und nimmt selbst teil an dem Almleben, da man in mehreren bewirtschafteten Almen einkehren und übernachten kann. Tagelang fehlt jeder Sichtkontakt mit dem bewohnten Tal, so dass man sich bald tief „drinnen“ im Gebirge fühlt. An den beiden letzten Tagen (siehe dritter Teil) öffnet sich die Landschaft wieder und auf dem kilometerlangen Bergrücken (Putzenhöhe, Bärentaler Spitze u. a.) genießt man über Stunden eine weite Schau auf die Dolomiten und die Zillertaler Alpen. Am gleichen Tag kommt man - nach etwa einer Woche Wandern - in Bruneck im Pustertal an.
Auf der gesamten Strecke sind immer wieder schmale Steige und ausgesetzte Passagen in alpinem Gelände zu begehen. Außer Trittsicherheit und Erfahrung verlangt die anspruchsvolle Bergwanderung aufgrund der Länge mehrerer Etappen auch eine gute Ausdauer.
Der hier gezeigte erste Teil des Pfunderer Höhenwegs, begangen zwischen dem 30. Juli und dem 1. August 2012, enthält die Hauptroute nur in Teilen. An mehreren Tagen haben wir Varianten gewählt: Am ersten Tag sind wir nicht von Wiesen oder Sterzing, sondern von Freienfeld/Trens aufgestiegen und haben in einer Notunterkunft, der Trenser Joch Hütte, übernachtet. Am zweiten Tag haben wir als Zugabe den Höllenkragen überschritten und anschließend die Simile-Mahd-Alm angesteuert. Dabei erforderte der sehr steile Direktabstieg zur Alm absolute Trittsicherheit. Am sehr schönen dritten Tag, am Weg zur Brixner Hütte, blieben wir dann auf der Hauptroute.