Vom Großarltal über das Murtörl zur Schmalzscharte (2444 m) Schwierigkeit: T3
Vom 7. bis 9. Juli 2018 machte ich eine dreitägige Bergtour im Grenzbereich zwischen Hafnergruppe und Radstädter Tauern. Also an der Nahtstelle zwischen Hohen Tauern und Niederen Tauern. Vom hinteren Großarltal bei Hüttschlag/Stockham (1045 m) wanderte ich zunächst hinauf zur Kreealm (1483 m). Am zweiten Tag ging es dann über das Murtörl (2260 m) zum Albert-Biwak (2420 m) und zur Schmalzscharte (2444 m). Nach einer kalten Nacht im Biwak, in der ich die Wahl eines dünnen Schlafsacks für meine Tour verwünschte, traf ich am Morgen des dritten Tags eine Entscheidung. Aufgrund des schlechten Wetters verzichtete ich auf die geplante Fortsetzung des Tauernhöhenwegs und begann den Rückweg auf gleicher Route, wobei ich dem Kleinen Mureck (2402 m) einen Besuch abstattete.
Obwohl mir der unbeständige Frühsommer einen Strich durch meine Pläne gemacht hatte und die Berge meist im Nebel verborgen blieben, war es eine abwechslungsreiche Landschaft, die ich gerne noch besser kennen lernen möchte. Bei klarem Himmel wird man die starken Kontraste bemerken zwischen den Grasbergen im Norden, den leicht vergletscherten Felsbergen im Süden und dem großen Kalkberg im Osten, der einem mit seinem hellen Fels in den Hohen Tauern wie ein Exot vorkommt. Mit den Grasbergen sind die Gipfel ums Nebelkareck (2535 m; Radstädter Tauern) gemeint, als firnverzierte Felsgipfel bezeichne ich die Kölnbreinspitze (2934 m) und ihre Nachbarn (Hafnergruppe) und der Exot aus Kalk ist das Weißeck (2711 m; ebenfalls Radstädter Tauern).
Die Anforderungen entsprechen denen einer anspruchsvollen Bergwanderung. Trittsicherheit in den Blockhalden und bei der Besteigung des Murecks sowie etwas Orientierungsvermögen, wenn sich die farbigen Markierungen rarmachen, sind die wichtigsten Voraussetzungen.
Das ständig geöffnete Albert-Biwak ist übrigens mit seinen sechs Matratzenlagern, den dicken Federbetten und den zusätzlichen Wolldecken durchaus geeignet, kalte Tage, wie es sie an dem windausgesetzten Tauernhauptkamm oft gibt, gut zu überstehen. Wasser sollte man bereits entlang der Aufstiegswege in genügender Menge mitnehmen, denn in der Umgebung des Biwaks findet sich nur Schmelzwasser und dies auch nur in der ersten Sommerhälfte.