Vom "Mölltaler Gletscherexpress" über die Melenwände (2651 m) zur Fraganter Hütte Schwierigkeit: T3
Der Sadnig-Höhenweg ist ein alpiner Steig, der das Gebiet um Duisburger Hütte und Wurtenkees (also das Skigebiet „Mölltaler Gletscher“) mit der (Groß-)Fragant und der Asten verbindet. Man könnte sagen: Vom Rauriser Schareck zum Sadnig. Oder vom Tauernhauptkamm in die südliche Goldberggruppe. Es ist eine anspruchsvolle Bergwanderung, die Trittsicherheit und Ausdauer verlangt.
Dieser Höhenweg führt hinaus in weite Räume. Große Plateaus und weite Ausblicke sind typisch, wechseln sich aber ab mit Bergketten, die die Sicht frontal „verstellen“. Die Landschaft öffnet sich am meisten auf den beiden Scharten, die die höchsten Punkte der Tour darstellen. Dies sind die Saustellscharte (2560 m) und die als „Ochsentrieb“ benannte Scharte (2651 m) in den Melenwänden, beide mit schönem Panorama. Auf der über neun Kilometer langen Strecke wird man nur wenigen Wanderern begegnen. Das Gelände ist überwiegend wenig steil und landschaftlich gemäßigt, nur um die Saustellscharte herum sowie beim Aufstieg durch die Melenwände benötigt man wie gesagt Trittsicherheit.
Ausgangspunkt ist die Mittelstation des „Mölltaler Gletscherexpress“ (2234 m). Dort begegnet man zunächst dem hektischen, um nicht zu sagen städtisch geprägten Massenbetrieb des Sommerskigebiets. Bei meinem Besuch am 23. Juli 2016 lieferten sich die Skifahrer an der Mittelstation sogar ein Rennen um die vorderen Plätze im nächsten Gondellift. Für die Wanderer, die den Sadnig-Höhenweg anvisieren, bildet die Mittelstation den Moment des Ausscherens aus der Masse – es geht der Abgeschiedenheit und Freiheit des Hochgebirges entgegen!
Der Sadnig-Höhenweg ist in einem oder zwei Tagen machbar. Nach über neun Kilometern und sechs Stunden Gehzeit wird die Fraganter Hütte (1817 m) erreicht. Wer nicht übernachtet, sondern gleich den Abstieg ins Fraganter Tal in Angriff nimmt, muss sich – inklusive des Wiederaufstiegs zum PKW an der Talstation des „Mölltaler Gletscherexpress“ (1220 m) - auf weitere 7-8 Kilometer und weitere 2:45 Stunden Gehzeit einrichten. Ein Tagespensum von 8:45 Stunden reiner Gehzeit und von fast 2000 Abstiegsmetern will aber wohlüberlegt sein.